|
|
|
faltboot.net
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Montag, den 7.2. kommen wir erst nachmittags los, das Packen hat wieder viel zu lange gedauert und reichlich Nerven gekostet. Aussortiert
wurden sämtliche warmen Klamotten von der Anreise und einige andere verzichtbare Ausrüstungsgegenstände. Die Wanderschuhe kommen mit, wir haben sie unterwegs dann nie benutzt. Wir sind beide zum
ersten mal auf Salzwasser unterwegs. Als wir aus der Bucht weiter nach draußen paddeln, bemerken wir bei zunehmendem Westwind die leichte Dünung, die uns auf und ab wiegt. Es ist beruhigend, wie stabil
die schwer beladenen Boote im Wasser liegen aber erstaunlich wie langsam sie sind, gemessen am unbeladenen Zustand. Etwa auf halbem Weg zur Wasserstraße nach Phang Ngha Bay landen wir an. Der lange
Sandstrand (Mai Khao Beach) ist relativ steil, die Brandung heftiger als erwartet. Dennoch haben wir kaum Probleme. Wir finden einen “richtigen” Campingplatz, kaufen uns kaltes Wasser und paddeln wieder
los. Ich bekomme einige Schwapper ins Boot bevor ich wegkomme. Draußen wird dann mit der Handpumpe die Seesocke gelenzt.
|
|
|
Wir zelten nur 2 km vor der Mündung des Klongs und müssen unsere ganze Ausrüstung den steilen Strand hinauf auf eine busch- und
baumbestandenen Ebene tragen. Die Boote werden weit oberhalb der Hochwasserlinie gut festgemacht. Der Wind ist inzwischen recht heftig, aber unser Zeltplatz liegt geschützt. Als nach dem Frühstück
wieder alles verpackt ist (es geht schon deutlich schneller als gestern) legen wir in eine heute sehr ruhige See ab. Fischer hatten uns vor Kreuzwellen und Strömungen in der schmalen Einfahrt zum Klong
Tho Nun gewarnt, bei diesen Wetterbedingungen war es aber ganz unproblematisch. Nach einer Rast fahren wir unter der Brücke durch, wo uns Strömung, Strudel und einige Pilze nur kurz aufhalten. Die
einfachste Durchfahrt scheint ganz rechts zu sein.
|
|
|
|
|
Nur wenige Kilometer weiter (wir fahren zwar mit Rückenwind aber gegen den Tidenstrom) finden wir rechts ein sehr gutes
Seafood-Restaurant. Man erkennt es daran, daß es auf Stelzen weit ins Wasser hinaus gebaut ist. Alle Fische und Meerestiere werden lebend in großen Behältern gehalten, das Essen ist hervorragend und es
gibt sogar eine englische Speisekarte.
Beim Bezahlen kaufen wir gleich wieder vier Liter Wasser und fahren weiter Richtung Südosten. Wir durchqueren die Marina sehen aber keine
Möglichkeit dort ein Zelt aufzustellen.
|
|
|
|
|
|
Es ist nach 16.00 Uhr, in zwei Stunden wird es dunkel und rund um uns finden wir nur Mangroven. In einem kleinen Fischerdorf nicht weit hinter dem
Hafen landen wir bei ablaufendem Wasser an und versuchen einen Fischer nach einem Zeltplatz zu fragen. Er versteht kein Wort, holt aber einen Jugendlichen, der einige Brocken Englisch versteht. Er meint, er könne
einen Bungalow vermitteln, wir sollten einfach zurückpaddeln er würde am Ufer winken. Etwas unsicher schieben wir die Boote zurück ins Wasser und paddeln zurück. Tatsächlich steht er an der Marina, es stellt sich
heraus, daß die Hafenmeisterin (bzw. ihr Vater) einige Bungalows vermietet. Schnell sind wir uns einig (22.- DM), paddeln noch ein paar hundert Meter zurück und landen an. Die ganze Familie hilft uns unser Gepäck
und die Boote nach oben zu bringen und wir stellen uns erst mal unter die Dusche.
|
|
|
|
|
Gutes Abendessen gibt’s direkt nebenan im Restaurant zum Anker.
Der Mittwochmorgen fängt gut an für uns: Es gibt ein echt englisches Frühstück mit Ham and Eggs, Baked Beans, sehr gutem Kaffee und Toast.
Dabei hatten wir uns schon an Fried Rice oder Fried Noddles mit Nescafé zum Frühstück gewöhnt.
Wir queren den Klong und halten in einem trostlosen und dumpfen Fischerdorf, das auf keiner Karte verzeichnet ist. Schnell machen wir uns
auf den Weg zum Laem Sam, wo wir einen Zeltplatz suchen. Der einzige hochwasserfreie Platz liegt aber direkt unter einigen “gut bestückten” großen Kokospalmen, so daß wir beschließen, hinüber nach Laem
Sai zu paddeln.
|
|
|
|
|
Kaum biegen wir um die geschütze Ecke des Kaps, bläst uns heftiger Nordwestwind von der Seite an, der kurze, steile Wellen vor
sich hertreibt. Wir beraten uns schnell und entscheiden, daß wir das kurze Stück mit 20 Grad Vorhalt nehmen. Obwohl es mit dem Fernglas sehr gut aussah, können wir an der Halbinsel nicht anladen. Schlammiges Watt
durchsetzt mit Korallenbrocken bei ablaufendem Wasser verhindert jeden Versuch. Ein Blick um die nächste Ecke zeigt uns nur Mangroven, soweit das Auge reicht. Wir haben aber einen weit ins Meer reichenden Anleger
passiert, zu dem wir zurückpaddeln.
|
|
|
|
|
Der Pier gehört einem lokalen Reiseveranstalter, der Touristen mit dem Schiff nach Phang Ngha Bay bringt und sie dort mit Schlauchkajaks
durch die Höhlen paddelt. Der Verwalter (Mr.To) schenkt uns erstmal Kaffee aus und lädt uns zum bleiben ein. Ja, im Dorf gebe es Bungalows, wie könnten gleich mit seinem Motorroller hinfahren. Unsere
Boote könnten über nacht auf dem Pier bleiben, er wäre da und würde aufpassen.
|
|
|
|
|
Nach einigem Hin und Her stellt sich heraus, daß die Bungalows belegt sind und wir nehmen To’s Angebot an auf dem Pier zu übernachten. Zunächst
laden wir ihn aber zum Abendessen in einem Restaurant im Dorf ein. Es gibt höllisch scharfes Seafood und Huhn, alles sehr frugal zubereitet. Wir werden dennoch satt, nicht ohne der Schärfe einige zusätzliche
Schweißtropfen geopfert zu haben. Wir entscheiden uns für die Nacht gegen die muffige kleine Kammer und schlafen statt dessen ganz draußen auf dem Anleger, einem leicht in den Wellen schwankenden Ponton unter
freiem Himmel. Es geht eine angenehme Brise die zudem alle Mücken verweht.
|
|